Hättet Ihr damit gerechnet? Also ich nicht. Genauso wenig wie mit vielem anderen in dieser Saison. Der elfte Platz und auch die bisherige Punkteausbeute entspricht durchaus meinen Erwartungen. Nur wie das alles zustande kam ist teilweise der Effzeh wie in der schlechten alten Zeit. Der 1. FC Köln lieferte jedenfalls nur selten das Ergebnis, das man vorher erwarten konnte. Aber warum sollte man auch gegen desolate Hamburger, Abstiegskandidaten wie Freiburg oder Mitaufsteiger wie Paderborn gewinnen? Das haben sich Peter Stögers Jungs auch gedacht und gewannen lieber gegen Bremen, Dortmund, sowie in Hoffenheim und Stuttgart.
Ähnlich seltsam wie die Punkte setzen sich auch die geschossenen Tore zusammen. Elf Tore nach ebensovielen Spielen ist ohnehin nicht überragend. Berücksichtigt man jetzt noch, dass davon vier in Hoffenheim und zwei weitere bei der Niederlage in Frankfurt geschossen wurden, bleiben noch genau fünf Tore für die restlichen neun Spiele. Der 1. FC Köln hat also aus sechs Toren drei Punkte und aus fünf Toren neun Punkte gemacht. Klingt weder logisch noch sinnvoll, ist aber so.
Und wenn ich ehrlich bin macht mir das ein wenig Angst. Ich habe ja nichts gegen Spiele wie in Hoffenheim, bei denen mir Adrenalin aus Ohren, Mund und Nase läuft. Genau wie jeder andere Fußballfan sind das die Spiele, die mich begeistern. Aber sollten solche Spiele nicht das Salz in der Suppe oder der Zuckerguss auf der Torte sein? Sie sollten der Bonus sein, nachdem die Pflicht erfüllt wurde. Stattdessen kommt es mir gerade mal wieder so vor, als serviere uns der 1. FC Köln das Salz ohne die Suppe und den Zuckerguß ohne die entsprechende Torte.
Sowas hatten wir doch schon einmal. Ich erinnere mich an grandiose Siege in Leverkusen oder gegen München in Saisons in denen wir abgestiegen sind, weil es uns nicht gelang Teams wie Freiburg oder die damals grottenschlechten Ponys aus Gladbach zu besiegen. Genau das darf nicht noch einmal passieren. Gerne verzichte ich auf Krimis wie gegen Hoffenheim, wenn dafür die direkten Konkurrenten besiegt werden. Wenn die Mannschaft dann soweit ist, dass sie die Pflicht und damit den Nichtabstieg sicher bewältigen kann, können wir gerne wieder anfangen über Dramen und Fußballfeste gegen die großen und starken Vereine zu diskutieren. Siege oder Niederlagen dort sollten aber den Unterschied zwischen internationalem Geschäft und langweiligem Mittelfeld und nicht zwischen jenem und dem Abstieg ausmachen.
Denn mit Punkten aus solchen Spielen kann der Effzeh weder rechnen noch planen. Wie schnell das schief gehen kann hat die Vergangenheit leider schon mehr als einmal gezeigt. Und das wollen wir ganz sicher nicht noch einmal erleben. Und werden es hoffentlich auch nicht, denn eigentlich bin ich voller Vertrauen in den aktuellen FC. Andererseits kenne ich auch den 1. FC Köln der Vergangenheit…
Wie seht Ihr das? Müssen wir Angst haben?
Foto: © Eduard Bopp / upgradecologne.de