Das erste Drittel der Saison ist gespielt, erneut eine Länderspielpause, Zeit für die nächste Zwischenbilanz…
An der Einschätzung der Lage des FC hat sich seit der ersten Zwischenbilanz unmittelbar nach dem Frankfurt-Spiel nicht sonderlich viel geändert. Die kölsche Ziege sah trotz der Niederlage in Frankfurt den FC auf einem guten Weg die Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden und mahnte das Umfeld an, nicht in die FC-typische Hysterie vergangener Tage zu verfallen und in Ruhe weiterzumachen. Die kölsche Ziege sah, dass der FC Schwierigkeiten hat, wenn er das Spiel machen muss, aber auch, dass es dem FC liegt, wenn er sein Umschaltspiel praktizieren kann. Auch prophezeite die kölsche Ziege, dass das Spiel gegen Bremen ein richtungsweisendes für die Saison sein würde. Bei einem Sieg würden viel mehr Teams anschließend erleben, dass der FC in der Liga schlussendlich angekommen ist.
Es sind gerade mal etwas mehr als vier Wochen vergangen seitdem und doch ist viel passiert:
der FC hat 9 von möglichen 12 Zählern geholt,
überwintert mit dem Erreichen des Achtelfinales im DFB-Pokal und
hat mit Jonas Hector erstmals seit Lukas Podolski wieder einen Nationalspieler.
Es gab aber auch Erkenntnisse über die Mannschaft selbst, positive wie negative.
Negativ
Yuya Osako und Simon Zoller konnten ihre Bundesligatauglichkeit noch gar nicht, Daniel Halfar nur bedingt nachweisen;
dem FC fehlt vorne ein Stürmer mit Torgarantie und im Mittelfeld ein Spielmacher.
Positiv
die Entwicklungen einzelner Spieler wie die von Timo Horn, eben Jonas Hector, Anthony Ujah, Kevin Wimmer, Pawel Olkowski, Mergim Mavraj und Matthias Lehmann. All diese Spieler konnten in Liga 1 in ihren Leistungen bislang zulegen;
der FC hat wieder eine Identität und eine Struktur in seinem Spiel;
das Kollektiv funktioniert. Die Mentalität stimmt und der Charakter ist vorhanden.
Die Probleme beim Spielaufbau werden sicher nicht kurzfristig zu beheben sein. Es ist schwer in Anbetracht der finanziellen Situation bereits zur Winterpause gestandene Qualitätsspieler zu bekommen, die sofort weiterhelfen. Für den FC kommen realistisch betrachtet primär entwicklungsfähige Perspektivspieler in Frage.
Dies alles unterstreicht, dass der FC in jedem Spiel bis an seine Grenzen gehen muss, um diesen bisherigen positiven Saisonverlauf auch fortsetzen zu können. Einen Schuss zu viel Selbstsicherheit oder eine Prise Überheblichkeit und die Gefahr ist groß in dieser ausgeglichen Liga in einen Negativlauf zu geraten. Um den Klassenerhalt zu sichern muss es also heißen von Spiel zu Spiel zu denken und auf dem Platz mit der nötigen Portion Demut weiter alles zu geben. Das ist der Weg, dann wird das mit dem Klassenerhalt auch klappen.
Spätestens dann gilt es allerdings die Lücken im Team zu schließen. Lücken, die von unserem Manager Jörg Schmadtke längst erkannt sind. Und dies – gepaart mit der Cleverness unseres Trainers Peter Stöger, der mit seinen taktischen und personellen Entscheidungen überzeugt und mit der Konsolidierungsarbeit im Hintergrund unseres Präsidenten Werner Spinner – macht Hoffnung auf eine Schritt-für-Schritt positive FC-Zukunft und darauf, dass die Reise unseres Effzeh über kurz oder lang wieder dahingeht, wo er bereits mal war. Zum Abschluss möchte die kölsche Ziege die englische Schriftstellerin George Eliot (eigentlich Mary Ann Evans, 1819-1880) zitieren, die da sagte: „Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können“… In diesem Sinne
Come on FC!
Foto: © Eduard Bopp / upgradecologne.de