Obwohl es sich wettermäßig nicht so anfühlt, ist tatsächlich Winterpause. Zeit also für ein Zwischenfazit. Dies übernimmt diesmal Michael „Rhinemike“ Greiß. Die Kölsche Ziege dankt.
Meine lieben Freundinnen und Freunde, des herrlichen Hennes!
Jetzt, da die „gefühlt“ beste Hinrunde, seit 2 Jahrzehnten, beendet ist, wird überall nochmal zurückgeblickt.
Was ist alles passiert?
Wie war die Entwicklung?
Was war gut oder schlecht?
So will ich auch mal wieder meinen Senf dazu geben.
Ich erspare mir längere Ausführungen, bezüglich der Bedingungen in der Vorsaison. Es sei nur vermerkt. Wir hatten den drittkleinsten Etat nachdem die Augsburger ihren durch die EL pushen konnten. Wir hielten die Klasse ziemlich souverän. Wenn auch mit einem Fußball, welcher in der Hinrunde arg an den Geschmacksnerven der Restliga zerrte und sich erst in der Rückrunde stetig verbesserte. Zusammengefasst spielen wir erst wieder im zweiten Jahr Bundesliga und haben dazu immer noch einen Haufen an Verbindlichkeiten abzutragen.
Kommen wir nun dazu, wie wir uns im zweiten und angeblich schwersten Bundesligajahr schlagen.
Betrachten wir mal die Spieler, je nach Mannschaftsteil:
Über das Tor brauchen wir wohl nicht zu diskutieren!
Timo Horn wackelte zu Beginn hier und da, zeigte aber auch von Beginn an starke Reflexe. Sein Spiel hat sich verändert, indem er nicht erst Sekunden wartet wenn er den Ball fängt, sondern gleich auf das Tempo drückt. Er denkt insgesamt offensiver, schaltet sich auch öfter ins Spiel ein. Auf der Linie war er für mich einzigartig! Was die Reflexe angeht, macht ihm auch kein Neuer etwas vor, ohne Timo nun allzu sehr in den Himmel zu heben. Aber das war allererste Sahne! Die meisten Schüsse prozentual in der Bundesliga abgewehrt. Den besten Notenschnitt im Kicker usw. Timo Horn ist für mich DER Mann, der Hinrunde. Hoffen wir dass Kloppo´s Werben, aus Liverpool nur Hirngespinnste der Presse sind.
Vor ihm gab es einen brachial erzwungenen Wechsel. Maroh fiel die meiste Zeit aus, Mavraj ebenso. Dazu verabschiedete sich Wimmer, auf die gemütliche Tribüne der White Hart Lane, in Tottenham. (Oder durfte er mittlerweile mal in der EL auf die Bank?) Ein hartes Brett für die sportliche Führung, das überraschend gut gelöst wurde.
Heintz ließ Wimmer mehr als vergessen! Ganz starke Hinrunde. Auch wenn es hieß, wir haben statt Orban den falschen Lauterer geholt. Heintz glänzt durch kluges Ablaufen, starke Spieleröffnung und ein gutes Kopfballspiel. Er ist jetzt schon ein wenig der Leader in der Abwehr.
Sörensen brachte nochmal andere Attribute mit als Maroh. Maroh zählt zwar auch zu meinen Lieblingen, aber ich muss einsehen, dass Sörensen unser Spiel nach vorne mehr bereichert! Da dürfen die zwei Tore Maroh´s im Derby nicht drüber weg täuschen. Sörensen spielt einen besseren Ball. Mit ihm kam auch die rechte Seite eher ins Spiel und Olko und Risse bekamen mehr Bälle.
Maroh ist aber eindeutig ein Führungsspieler, hat außerdem mehr Qualität im Zweikampf! Eine knifflige Entscheidung, bei der Domme wohl vorerst die Nase vorne haben wird. Auf jeden Fall haben wir nun wieder Alternativen, da auch Mavraj wieder im Kader stand. Es war ja ein Ritt auf der Rasierklinge, mit lediglich zwei gesunden Innenverteidigern in die Saison zu gehen. Dafür haben es Sörensen und Heintz aus dem Stand und als Neuzugänge exzellent gemacht!
Auf den Außen nichts Neues! Nur, dass wir dort jetzt zwei Nationalspieler haben.
Jonas Hector die unermüdliche Pferdelunge. Der saarländische Krieger, der nie aufgibt. Nach der Berufung schwächelte er ein wenig. Sah nach hinten manchmal ziemlich alt aus. Aber er fing sich schnell wieder. Jonas wurde in dieser Hinrunde vom Indianer zum Häuptling. Das zeigten besonders die letzten beiden Spiele. War es nicht großartig, wie er kommandierte, die Bälle forderte und nachher nur noch im Mittelfeld statt fand? Auch hier bleibt dem gemeinen FC-Fan nur der Gang zum Dom, um eine Kerze anzuzünden, dass er doch noch möglichst lange bei uns bleibt.
Olkowski, der anfangs unter Verletzungen zu leiden hatte, wackelte die erste Zeit der Hinrunde. Irgendwann wurde sogar bedauert, dass man Brecko abgab. Typisch FC? Naja! Es wurden sogar Rufe nach dem permanenten Risse hinten rechts laut. Er machte das ja auch phasenweise ganz ordentlich. Aber immer, wenn es in die Defensive ging wurde klar, dass Risse nur Notlösung sein kann oder je nach Spielverlauf übernimmt. Aber zuletzt erlebten wir wieder den mutigeren, den frischen Olkowski. Und das ist gut so!
Insgesamt haben wir mehr Tore kassiert als letzte Saison! Das muss man aber nicht zwingend an der Abwehr fest machen. Zum einen liegt das an der mutigeren, höheren Spielweise. Man verteidigt nicht mehr so kompakt und tief wie letzte Saison. Was aber auch unser Zentrum vor Probleme stellt.
Womit wir beim Mittelfeld wären.