Es gibt nicht wenige Leser der Kölschen Ziege, die meinen, ich könnte nur draufhauen, kritisieren und abwatschen. Ich würde mit unserem Club immer zu hart ins Gericht gehen! Ich habe also einen Ruf zu verlieren und mich deswegen auch sehr schwer damit getan, die Ziege des Monats März an jemanden zu vergeben, der für unseren Club ein wahrer Glücksfall ist. Er ist dies deswegen, weil er – egal was er auch in Zukunft tun wird – unseren Club immer glücklich machen wird. Warum?
1.) Wenn er für die deutsche Fußballnationalmannschaft aufläuft – und das tut er mit schöner Regelmäßigkeit – dann erinnert man sich in Kölner Fußballkreisen an den Glanz der Vergangenheit, als die halbe Nationalmannschaft aus Kölner Kickern bestand und die andere Hälfte (wie heute noch immer) aus Spielern des FC Bayern. Lange ist das her und man bekommt den Eindruck, dass Fußballdeutschland durch diesen feinen Kerl, der da auf der linken Verteidigerposition in jedem Spiel der Nationalmannschaft ganz ordentlich kickt, unseren 1. FC Köln endlich wieder beginnt wahrzunehmen. Sicherlich sind die regelmäßigen Einsätze dieses Spielers auch der Tatsache geschuldet, das der Bundesjogi in der kompletten Bundesliga vergeblich über ein paar Jahre nach einem geeigneten Linksverteidiger gesucht hat und dann am Ende einsehen musste, dass dieser Kicker vom 1.FC Köln zumindest das größte Talent von all diesen Verteidigern zu besitzen scheint. Wie dem auch sei, er spielt und auch im Ausland bekommt der Name unseres Clubs nicht zuletzt durch diese Einsätze wieder ein wenig mehr Glanz. Und jetzt fängt er auch noch an, für Deutschland Tore zu schießen, was mich zu einem weiteren Punkt bringt, der unseren Club gegebenenfalls glücklich machen könnte, wenn sich nämlich
2.) der Spieler, dem ich die Ziege des Monats verleihen werde, nach der Saison dazu entscheiden würde, Vertragsbruch zu begehen. In diesem ganz konkreten Fall wäre die Nichterfüllung seines Vertrags für unseren Club die einmalige Chance, sich auf einen Schlag zu entschulden, denn ziemlich genau die Summe, mit der wir im Moment noch in der Kreide stehen, wird unter Umständen von diversen Clubs aus England von Pfund in Euro umgerechnet. Jeder Einsatz in der Nationalmannschaft, jedes Tor, das er schießt, macht ihn zum wertvollsten Juwel des 1. FC Köln seit Lukas Podolski. Der eine steht am Beginn einer viel versprechenden internationalen Karriere, der andere kurz vor dem Ende derselben. Vielleicht könnte man im Falle des Weggangs des beschriebenen Spielers Poldi zum Linksverteidiger umschulen…
Aber lassen wir das! Peter Stöger sagte unlängst zur angeblichen Problematik, dass der Spieler sich durch seine guten Auftritte im Nationaltrikot natürlich für andere Clubs interessant machen würde, folgendes:
Es gibt schlimmere Probleme für einen Klub, als dass man sich damit auseinandersetzen muss, ob Spieler zu anderen Klubs wechseln können, weil sie irrsinnig gut drauf sind. Peter Stöger, 30.03.2016
Dem ist nichts hinzuzufügen als Punkt
3.) Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass der Spieler seinen Vertrag erfüllt und dadurch unserem Club weiterhin das beschert, was er schon seit mehr als einem Jahr konstant gut tut. Stabil in der Abwehr spielen und zwischendurch mit guten Vorstößen in der Offensive für Torgefahr sorgen
Also: Der Spieler wird – so oder so – unseren Club glücklich machen.
Ein echter Glücksfall eben für den 1. FC Köln! Herzlichen Glückwunsch,
Jonas Hector
zur Ziege des Monats März.
Eine Auszeichnung, die du mit Sicherheit noch nicht bekommen hast! Aber verdient hast du sie auf jeden Fall.
Ich brauche jetzt nicht über etwas reden, was vielleicht im Sommer kommt. Wenn jemand einen dreistelligen Millionenbetrag zahlt, werden wir wahrscheinlich schwach werden. Bei einem zweistelligen Millionenbetrag werden wir uns damit auseinandersetzen. Und wenn Jonas Hector kommt und sagt, dass er sich hier nicht mehr wohl fühlt, dann müssen wir uns auch damit auseinandersetzen. Peter Stöger, 30.03.2016
Foto: © Eduard Bopp / upgradecologne.de