Da schlenderte ich nichtsahnend durch das Museum von Real Madrid im Estadio Bernabeu und versuche mich nicht vom Glanz der unzähligen Pokale oder dem dort allgegenwärtigen schmierigen Grinsen Cristiano Ronaldos blenden zu lassen. Kurz bevor sich mein Augenlicht endgültig verabschiedete, rettete mich ein unerwarteter und daher umso erfreulicherer Anblick.
Ein Geißbock und ein Puma friedlich auf einem schlichten weißen Trikot vereint.
Daneben eine Eintrittskarte, die die Anwesenheit eines FC-Trikots in dieser Halle des Fußballruhms erklärt.
UEFA-Pokalfinale, unglaublich aber wahr. Vor gut 25 Jahren hatte der 1.FC Köln tatsächlich die Chance auf einen internationalen Titel. Der letzte Titel des 1.FC Köln liegt allerdings noch länger zurück. 1983 gewannen wir im Pokalfinale gegen niemand geringeren als Fortuna Köln. Nicht glorreich, viele sagen sogar unverdient, aber wen interessiert das schon in einem Pokalfinale. Aus heutiger Sicht unverständlich fand dieses Finale übrigens nicht in Berlin, sondern im guten alten Müngersdorfer Stadion statt.
Drei Jahre später stand der 1.FC Köln also wieder in einem Finale und zwar im Uefa-Pokal, der damals noch nicht als Cup der Verlierer bezeichnet wurde. Auf das mit 1:5 deftig verlorene Hinspiel in Madrid folgte das Rückspiel in Berlin, dass der 1.FC Köln mit 2:0 für sich entschied. Schade, aber gegen Real Madrid durfte man auch damals schon mal verlieren. Heute dürfen wir von solchen Duellen ja leider nur noch träumen. Eine Frage bleibt aber noch.
Warum fand das Rückspiel des Uefa-Pokalfinale nicht in Köln statt?
Der Grund dafür ist so einfach wie traurig. Randale von Kölner Fans im Halbfinale gegen Waregem hatte hatten zu dieser unfreiwilligen Spielortverlegung geführt.
Was lernen wir daraus?
Das Problem mit randalierenden Fans beim 1.FC Köln ist nicht neu.
Diese Fans schaden dem Verein weit mehr als man manchmal denkt.
Denn nicht wenige der damals Beteiligten sind der Meinung, dass der 1.FC Köln das Hinspielergebnis in der Festung Müngersdorfer Stadion noch hätte drehen können.
Fotos: © Koelsche Ziege [philtek]