Im Rahmen der Veranstaltung Loss mer schwade hatten wir gemeinsam mit anderen Journalisten die Möglichkeit, uns kurz mit Ex-FC Torjäger Milivoje Novakovič zu unterhalten. Das möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten.
Hallo Nova. Schön, Dich mal wieder in Köln zu sehen.
Ich freue mich auch. Köln ist ja sowas wie meine zweite Heimat. Ich habe hier die fünf schönsten Jahre meiner Karriere verbracht. Trotzdem war ich jetzt vier Jahre nicht mehr hier. Aber ich habe immer verfolgt, was beim 1. FC Köln geschieht.
Wie siehst Du die aktuelle Entwicklung des 1. FC Köln
Soweit ich das mitbekomme ist es viel ruhiger und professioneller geworden. In der Mannschaft gibt es weniger große Namen aber dafür mehr Teamgeist. Die Mannschaft hält zusammen. Und wenn jeder für jeden kämpft kann man über das Kollektiv viel erreichen
Seit Deiner Zeit hat sich beim FC seitdem einiges getan. Du hast Deine Tore für den FC ja in einer schwierigen Zeit geschossen. Hättest Du lieber beim aktuellen FC gespielt?
Vielleicht wäre es dann etwas einfacher für mich gewesen. Aber ich hatte auch so eine tolle Zeit in Köln. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich meine Karriere in Köln beendet. Leider gab es dann ein unschönes Ende.
Du hast ja hier viel erlebt und geleistet. 176 Spiele 81 Tore. Ich erinnere mich insbesondere an Deinen 3:2-Siegtreffer gegen Bayern München. Was ist Deine schönste Erinnerung an Köln?
Das ist schwer zu sagen. Ich habe natürlich viele Tore in Köln geschossen und viele schöne Momente gehabt. Aber es gab auch schwierige Zeiten. Gerade am Anfang, als ich öfter auf der Bank oder der Tribüne saß. Da musste ich mich erst einmal an die Bundesliga gewöhnen. Deswegen war mein schönster Moment wahrscheinlich mein erstes Tor für den FC. Gegen Schalke, noch in der zweiten Liga. Aber auch der Hattrick gegen Hamburg, der Doppelpack gegen Leverkusen oder das Siegtor gegen Gladbach waren besondere Momente.
Wirst Du jetzt, wo Du in Köln bist mal beim Geißbockheim vorbeischauen.
Ja, aber nur privat (lacht)
Für Dich ging es von Köln es nach Japan. Genau wie für Poldi jetzt. Welchen Tipp kannst Du dem Neujapaner Poldi geben?
Tipps eigentlich nicht. Aber ich glaube, Poldi wird es dort gefallen. Japan ist ein tolles und wunderschönes Land. Ähnlich gut organisiert wie Deutschland mit hoher Lebensqualität. Meine Frau hat sich dort so wohl gefühlt, dass sie gar nicht mehr wegwollte.
Zum Schluss hast Du dann aber doch in Maribor in Deiner Heimat Slowenien gespielt. Da bist Du dann auch noch zum ersten Mal Meister geworden. Bist Du zufrieden mit dem Abschluss Deiner Karriere.
Absolut. Das macht meine Karriere rund. Ich habe in dieser Hinsicht unglaubliches Glück gehabt. Da passte alles perfekt.
Im Länderspiel zwischen Slowenien und Malta hast Du dann in Deinem letzten Spiel auch noch ein Tor geschossen. Wie hast Du Dich danach gefühlt?
Das war natürlich Gänsehaut pur. Ich habe auch immer noch nicht ganz realisiert, dass ich jetzt nicht mehr spielen werde.
Deine aktive Karriere ist nun vorbei. Was wirst Du in Zukunft machen?
Das weiß ich noch nicht genau. Erstmal bin ich jetzt im Urlaub. Ich möchte auf jeden Fall im Fußball bleiben. Vielleicht werde ich Spielerberater. Ich könnte mir aber auch vorstellen, eine Aufgabe im slowenischen Verband zu übernehmen. Da müsste sich einiges verändern und ich wäre bereit zu helfen.
Dein letzter Verein Maribor hat große Chancen in der Europaleague zu spielen. Was wenn sie gegen den FC spielen?
(lacht) Dann spiele ich doch wieder
Foto: © Lukas Wentz