Realistisch betrachtet hatte das Spiel gegen Karlsruhe in etwa den Spannungsfaktor wie die Meisterschaft von Bayern München. Es war kein Feuerwerk, keine Gala, nicht bombastisch.
Der 1.FC Köln war Favorit, machte das Spiel, machte die Tore und machte den Sieg völlig ungefährdet klar. Mit anderen Worten. Das Spiel war verdammt langweilig. So langweilig, dass wir in der Kneipe die Hälfte des Spiels entspannt über andere Dinge plauderten.
Nicht, weil wir uns (es wäre nicht das erste Mal) das Drama nicht anschauen konnten oder wollten, sondern weil es nicht notwendig war. Spätestens nach dem eins zu null hatte keiner von uns noch Zweifel, dass der 1.FC Köln diesen Sieg sicher nach Hause schaukeln würde. Weltklasse übrigens die Vorarbeit von Patrick Helmes.
Was gibt es sonst noch zum Spiel zu sagen?
Ach ja, das zwei zu null. Schöne Vorlage von Daniel Halfar, eiskalt vollstreckt von Paddy Helmes. Das war´s auch schon fast. Na gut. Karlsruhe hat zweimal Hand gespielt im Strafraum. Einen Elfer hätte es schon geben können. Aber wen interessiert´s, wenn das Spiel auch ohne souverän gewonnen wird.
Ich jedenfalls verließ die Kneipe kurz bevor das Spiel endete, weil es abends noch ins Theater ging. Ohne jede Sorge, dass das Spiel noch kippen könnte. So ohne Sorge, dass ich nicht einmal auf dem Handy das Endergebnis checkte, bevor ich nach dem Theater wieder nach Hause kam.
Ich bin zwar Fußballfan geworden, weil ich auf die Emotionen, die Spannung und den Nervenkitzel stehe, aber manchmal tut so ein entspanntes Spiel echt gut. Auch für unser aller Lebenserwartung ist es vermutlich besser, dass es nicht jedes Spiel heißt:
Anna, ming Droppe!
Und für den Rest der Saison mache ich mir im Moment wenig Sorgen. Zwar hat der 1.FC Köln seit der Winterpause nur gegen Karlsruhe überzeugt. Aber abgesehen vom Auftakt gegen Paderborn hat der tollste Verein der Verein eben immer gepunktet. Und da die Konkurrenz sich zumindest nicht ernsthaft bemüht hat, stehen wir zehn Punkte vor Platz vier und immerhin noch sechs auf den gefährlichen Relegationsplatz.
Und so mag es und wird es bitte auch bis zum Aufstieg bleiben.
Ohne Anna, ohne Droppe!
Foto: Eduard Bopp / upgradecologne.de