Eine neue taktische Grundausrichtung (vom 4-2-3-1 zum 4-4-2) zur Belebung des offensiven Spiels sowie personelle Veränderungen in der Defensive ließen vor Saisonbeginn bereits erahnen, dass die Defensive gemessen am Vorjahr an Stabilität verlieren würde. So kam es letztlich auch. Der FC hat die Balance noch nicht gefunden, aber ist auf dem besten Wege dorthin. Die neu verpflichteten Offensivspieler mit ihren jeweiligen individuellen Qualitäten dagegen führten zu meinem Fazit, dass ich selten vor Beginn einer Saison so entspannt war und dass ich bei optimalem Verlauf Rang 8 bis 10 für absolut realistisch erachte.

Dieses Optimum haben wir zwar noch nicht erreicht – und wen wundert´s, dass bei taktischen und personellen Veränderungen eine neue Balance zwischen Offensive und Defensive nun mal Zeit braucht – aber unser FC steht mit traumhaften 14 Punkten auf Rang 5.

Machen wir uns nichts vor: Der FC ist wie in der Vorsaison in der Lage aus weniger mehr zu machen, aber auch das ist eine Qualität! Jedoch eine Qualität, auf die man sich nicht dauerhaft verlassen kann, so dass man stets gut beraten ist (egal ob Spieler, Trainer, Fans, Medien), den Blick für die Realität und das tatsächliche Leistungsvermögen nicht aus den Augen zu verlieren.

Das DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim Viertligisten in Meppen mal außen vor gelassen, begann unsere Saison Mitte August in Stuttgart. Ich bin für eine Nachbetrachtung der bisherigen Spiele. Darin kommt meines Erachtens perfekt zum Ausdruck, dass wir uns aktuell zwar auf einem guten Weg befinden, aber es keinen Grund gibt abzuheben, denn noch wandeln wir auf einem schmalen Grat. Ich habe versucht die Nachbetrachtungen auf den Punkt zu bringen und kurz zu halten, in der Hoffnung, dass deutlich wird, wo der FC meines Erachtens seine Verdienste an den bisherigen 14 Punkten hat und wo eben nicht.

Stuttgart, 16.08.2015, 1. Spieltag

VfB Stuttgart – 1. FC Köln 1:3

0:1 Modeste (75., Elfmeter), 0:2 Zoller (77.), 1:2 Didavi (79., Elfmeter), 1:3 Osako (90.+2).
Fußball kann grausam sein. Du bist Stuttgarter, startest mit Vorfreude auf die neue Saison, bist voller Aufbruchsstimmung und dann erlebst du ein Spiel für das Phrasenschwein… Der VfB Stuttgart war das klar bessere Team und hatte Chancen um 2 bis 3 Spiele zu gewinnen, „doch wenn du vorne nicht triffst, fängst du dir hinten einen rein“. Im Fußball zählen nun mal Tore und da reicht es oftmals nicht aus das stärkere Team zu sein, wenn vorne die Effizienz verloren geht. Eine Effizienz, die unser FC dagegen hatte und so konnten nach dem Elfmetergeschenk von Stuttgarts Torwart Tyton die sich bietenden Räume zu sagenhaften 3 Toren genutzt werden. Das die defensiven Schwächen unseres FC nicht zu einer Niederlage geführt haben, war lediglich der Stuttgarter Ineffizienz geschuldet. Ein glücklicher Sieg, aber so ist Fußball…
FC hätte dem Spielverlauf nach 0 Punkte holen dürfen, tatsächlich geholt wurden jedoch 3 Punkte.
Verhältnis tatsächlich geholte Punkte zu Punkte, die dem Spielverlauf entsprechen: 3:0

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2 Kommentare

  1. Kölsche Ziege [philtek]

    Gute Analyse vom Tony!
    Bin gespannt auf den Rest.
    Eine Sache gilt aber noch festzuhalten.
    Besser:

    „Verhältnis tatsächlich geholte Punkte zu Punkte, die dem Spielverlauf entsprechen: 7:2“

    als das Gegenteil. Das hatten wir in der Vergangenheit oft genug.
    Gruß
    philtek

    Antworten
  2. Alex

    Interessanter Artikel und das Auflisten der tatsächlichen Punkte gegenüber denen, die ehrlich verdient gewesen wären. Bin da ganz auf Eurer Linie. Man darf gespannt sein, wie es morgen weitergeht.

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Über den Autor

Antonio Bozza (machiavelli14): Geboren am 31. Spieltag 1974, als der FC im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz nicht nur 3:1 in Wuppertal gewann, sondern in einer Liga spielte, in welcher Bayer Leverkusen noch nicht auf der Landkarte erschien und es mit dem Stadtrivalen Fortuna Köln einen prestigeträchtigen Absteiger gab. Erstmals im Stadion am 18.09.1982 als einer von 14.000 Zuschauern beim 2:1-Heimerfolg gegen Werder Bremen und seitdem vom FC-Fieber gepackt...

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