Schon lange habe ich hier nichts mehr geschrieben. Das liegt neben meiner Faulheit vor allem am 1. FC Köln.
Meinem Verein, dem besten Verein der Welt.
Einem Verein, dem ich jetzt seit mehr als 30 Jahren als Fan die Treue halte. Ich erinnere mich an Spieler wie Ilgner, Litti und Icke genauso wie an Donkov, Voigt und Cichon.
In den letzten 30 Jahren hat der 1. FC Köln wenige Höhen und viele Tiefen durchschritten.
Es gab Vizemeisterschaften, DFB-Pokalfinale, Halbfinale im Uefa-Cup, Abstiege, Aufstiege, Sandhausen und Meppen, München und Turin. In 30 Jahren passiert halt eine ganze Menge und bei einem Verein wie dem 1. FC Köln eben noch viel mehr.
Gefühlt war das Jahr 2017 ungefähr wie 30 Jahre FC-Fan sein.
Da war ja alles drin. Wir starten als solider, seriöser Verein, der sich ein ganz kleines bisschen Hoffnung machte, vielleicht bald wieder international zu spielen. Verdient hätten wir es nach der Rückrunde nicht, aber sonst wollte ja keiner.
Bähm! Platz fünf! Europa! Euphorie! Eskalation! Womit? Mit Recht!
Natürlich bin ich auch eskaliert. Aber kaum dass ich ein paar Tage später wieder nüchtern war, wurde mir etwas klar.
Europa war nur eine Momentaufnahme. Viel wichtiger war, dass der 1.FC Köln wieder ein feiner Club geworden war, wie der Tünn immer so schön sagt. Alles schien zu passen. Sportlicher Erfolg, dazu fantastische Stimmung. Ob bei den Fans, innerhalb der Mannschaft, zwischen Team und Trainer, zwischen Trainer und Manager…
Man kam sich schon fast vor wie im Li-La-Laune-Land. Mir war schon klar, dass dies nicht ewig so weitergehen würde.
Aber ich war mir zwei Dinge sicher.
Erstens: Der FC steigt nicht ab
Zweitens: Dieser Verein fällt so schnell nicht auseinander!
Ich befürchte, ich habe mich in beiden Punkten getäuscht. Und noch etwas ist mir klar geworden. Der zeigte Punkt trifft mich härter. Schmadtkes Abgang war schon hart, hatte aber wohl seine Gründe. Aber die Entlassung von Peter Stöger hat in mir und dem Verein etwas kaputt gemacht. Die Art, der Zeitpunkt. Da stimmte nix. Momentan ist der 1.FC Köln jedenfalls kein feiner Club mehr und das stimmt mich noch trauriger als der sportliche Misserfolg.
Lange habe ich überlegt und stehe dazu:
Ich wäre lieber mit Peter Stöger als feiner Club in die zweite Liga gegangen als das.
Aber ich darf weder entscheiden, was beim FC geschieht, noch ob der FC mein Verein bleibt. Beides sind Fakten mit denen ich leben muss. Auch 2018. Mit neuem Trainer und neuem Manager. Die hoffentlich mehr Glück haben, als ihre Vorgänger im letzten halben Jahr.
Möge der FC wieder ein feiner Club werden und vielleicht sogar das Wunder schaffen.
Foto: Herbert Bucco / upgradecologne.de