Als Lukas Podolski sich für seinen  ersten Einsatz im Nationaltrikot bereitmachte, freute sich Mario Götze kurz nach seinem zwölften Geburtstag vermutlich gerade darüber, dass ihn seine Mama erstmals nicht zur Halbzeit ins Bett schickte.

Das klingt jetzt, als säße der Poldi bereits als ergrauter Fußballrentner in seiner Loge im Rheinenergiestadion. Tatsächlich feiert er heute erst seinen 28. Geburtstag und ist damit im besten Fußballeralter. Die kölsche Ziege gratuliert herzlichst. Nicht nur zum Geburtstag.

Auch zu Lukas Podolskis 110 Länderspielen im Trikot mit dem Adler auf der Brust. Damit hat er nicht nur den schwäbische Dauergrinser Jürgen Klinsmann überholt, sondern steht jetzt schon auf dem dritten Platz der Rangliste der deutschen Rekordnationalspieler. Vor Poldi nur noch der immer noch aktive Miro Klose und mit 150 Länderspielen unangefochten an der Spitze Lothar Matthäus, dessen wechselnde Freundinnen noch gar nicht geboren waren, als er das letzte Mal für Deutschland auf dem Platz stand.

Auch bei den Rekordtorschützen ist unser Lukas mittlerweile schon ganz weit vorne. Mit seinen beiden Toren gegen Ecuador hat Poldi nicht nur das schnellste Tor der Nationalmannschaftsgeschichte sondern auch insgesamt bereits 46 Treffer auf seinem Konto. Noch ein Tor fehlt zum Grinser aus dem Schwabenland und zur torgleichen Tante Käthe. Eben jenem Rudi Völler, der Poldi als Trainer seinen ersten Länderspieleinsatz ermöglichte.

Davor liegt in der Torschützenliste nur noch Joachim Streich, der seine 55 Tore für die ehemalige DDR erzielte. Außerdem wieder einmal Miro Klose, dem nur noch ein Treffer zum legendären Rekord von Gerd Müller fehlt. 68 Tore und das wohlgemerkt in nur 67 Länderspielen. Der Miro brauchte für seine 67 Nüsse fast doppelt so viele Spiele.

An die Trefferquote vom kleinen dicken Müller wird unser Poldi also wohl nicht mehr herankommen. Alles andere ist noch möglich. Nur noch 41 Spiele und 22 Tore dann wäre er wirklich der ewige Poldi. Ob das klappt?  Man weiß es nicht. Aktuell ist Poldi in der Nationalmannschaft ja wieder einmal umstritten. Aber wann war er das nicht. Gefühlte sieben seiner neun Jahre im Trikot der Nationalmannschaft gab es Schlagzeilen, die sein Ende in der Nationalmannschaft vorhersagten.

Offensichtlich lagen sie falsch und das ist gut so. Poldi ist immer noch dabei. Wenn auch nicht als Stammspieler, sondern in vielerlei Hinsicht als zwölfter Mann. Und das wohl noch mindestens bis zur WM in Brasilien. Ob es dann zu den Rekorden reicht, ist eigentlich egal. In Köln ist er ohnehin schon eine lebende Legende.

Darum gratulieren wir noch einmal zum Geburtstag und zur Nationalmannschaftskarriere. Vor allem aber möchten wir sagen:

Danke, Poldi.

Dafür, dass Du so bist, wie Du bist.

Ne kölsche Jung!

Foto: © Ede Bopp / www.ligafoto.de