Zum Ende der letzten Saison war ich mir wie viele andere sicher, dass uns mit Jonas Hector ein Leistungsträger und eine Identifikationsfigur des „neuen FC“ verlassen würde. Immerhin, so sagten wir uns, würde uns der Abgang mit einer gewaltigen Ablösesumme versüßt werden. Als Jonas dann bei der EM alle Spiele für die deutsche Nationalmannschaft machte und im Viertelfinale sogar zum Elferhelden wurde, ging die zu erwartende Ablösesumme noch einmal durch die Decke.

Barcelona kam ins Spiel, Klopp und Liverpool sowieso und auch die Namen anderer großer Vereine wurden zumindest vom Boulevard in den Ring geworfen.

Trotzdem sieht es aktuell eher so aus, als würde Jonas Hector noch mindestens ein Jahr für den einzig wahren 1. FC Köln auflaufen und seinen Vertrag vermutlich sogar verlängern. Wohlgemerkt nicht, weil es kein Interesse von anderen Vereinen gibt. Um Geld geht es offensichtlich auch nicht wirklich. Denn trotz einer deutlichen Gehaltserhöhung, die verdientermaßen mit einer Vertragsverlängerung einherginge, würde er bei einem Wechsel auf jeden Fall weitaus mehr Geld verdienen können.
Warum bleibt er dann wohl doch. Wohl kaum, weil sein Herz einzig und allein dem 1. FC Köln gehört. Das ist Fanträumerei. Allerdings passt in Köln momentan so einiges. Das sieht auch Jonas Hector so. So sagte er dem Express:

„Ich fühle mich wohl in Köln.“Jonas Hector

und weiterhin

„Wir haben zwar Spieler verloren, aber bisher haben die Verantwortlichen noch immer die richtigen Entscheidungen getroffen“Jonas Hector

Und ich glaube, dass diese beiden Punkte sehr gut beschreiben, was aktuell für den 1. FC Köln spricht. Ein angenehmes Arbeitsumfeld und Vertrauen in die Führung und die langfristige Entwicklung. Deswegen und nicht mit dem Versprechen von großen Erfolgen und gigantischen Gehältern können wir eventuell einen Mann vom Kaliber Jonas Hector halten.

Sollten wir das nicht alle großartig finden?

Bedingt, wenn man sich mal durch die verschiedenen Foren zum 1. FC Köln liest. Da trauern so einige schon der spekulativen Ablösesumme, die wir durch Jonas Hectors Verbleib verpassen würden, hinterher. Das macht in Bezug auf die immer noch vorhandenen Schulden durchaus Sinn. Also lieber doch verkaufen? Die sagen wir mal 18 + X Millionen Euro würden dem Verein durchaus gut tun.
Ohne jede Frage.

Aber Jonas Hector in der Mannschaft zu haben tut dem 1. FC Köln auch verdammt gut.
Ohne jede Frage.

Womit auch geklärt ist, warum ich das Ganze für ein wunderbares Dilemma halte.
Denn es gibt letztlich nur zwei Optionen:

Hector wird verkauft
Kurz gesagt. Viel Geld, kein Hector.

Hector wird nicht verkauft:
Kurz gesagt. Weniger Geld, ein Hector.

Und an keiner der beiden Optionen kann ich etwas Schlechtes finden.
Mit dem Dilemma kann ich gut leben.

3 Kommentare

  1. Chris

    Stammt das Zitat nun von Hector (wie im Text dargestellt oder von Horn???

    Das sieht auch Jonas Hector so. So sagte er dem Express:

    „Ich fühle mich wohl in Köln.“
    Timo Horn
    und weiterhin

    „Wir haben zwar Spieler verloren, aber bisher haben die Verantwortlichen noch immer die richtigen Entscheidungen getroffen“
    Timo Horn

    Antworten
    • Kölsche Ziege [philtek]

      Natürlich Jonas Hector 😉
      Keine Ahnung, warum ich Timo Horn geschrieben hatte. Ist schon verbessert.
      Danke für den Hinweis und willkommen bei uns.
      Gruß
      philtek

      Antworten
  2. Alex

    Ja, so oder so ein Gewinn für Köln. Bleibt er, wonach es aussieht, hat Köln einen klasse Mann (erst einmal) gehalten. Geht er doch, kann man ihm nicht böse sein und… spült Geld in die Kassen. Auch ich kann mit dem Dilemma seeehr gut leben! 🙂

    Antworten

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Über den Autor

Philipp Tekampe (philtek): Elf Tage älter als Ronaldo (der echte, nicht Cristiano) und sogar 15 Tage älter als Michael Ballack aber dafür auf den Tag genau 31 Jahre jünger als der Kaiser Franz Beckenbauer. Damit im perfekten Alter, um das Geschehen nicht mehr aktiv zu bestreiten, sondern vom Seitenrand zu kommentieren. Als Blogger, Schriftsteller und PR-Texter gibt er seinen Senf auch zu anderen Themen ab.

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