Am Sonntag ist es endlich wieder soweit. Köln gegen Gladbach, rot/weiß gegen schwarz/weiß/grün, Geißbock gegen Pony, der mit Sicherheit tollste Verein der Welt gegen den vermutlich Schlimmsten, Gut gegen Böse, oder mit anderen Worten:
Endlich wieder Derby!
Im letzten Jahr schrieb ich mal in einem Beitrag, dass ich dankbar bin, dass es Fortuna Düsseldorf gibt. Jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter. Ich freu mich sogar, dass es die Ponys aus Gladbach gibt. Denn der Fußball und die gemeine Fanseele brauchen Erzfeinde. Klar bin ich gegen die Werksclubs aus Leverkusen und Wolfsburg. Ich verachte Retortenclubs wie Hoffenheim und Leipzig. Aber eher so wie früher mit den reichen Strebern in der Schule.
Eigentlich hatte ich vor allem Mitleid mit den Nerds, würde mir aber nie Sorgen machen, dass Sie mir die Freundin ausspannen, oder etwa cooler als ich sind. Auch wenn ich zugegebenermaßen gerne so viel Taschengeld wie sie gehabt hätte.
Mönchengladbach ist eher wie der Typ aus der Parallelklasse, der sich für das gleiche Mädchen interessiert. Eigentlich ist er gar nicht so anders. Ähnliche Herkunft, wir machen beide gerne Party, feiern oder bemitleiden uns gerne, nehmen das Leben manchmal zu ernst und manchmal nicht ernst genug. Und genau weil er mir so ähnlich ist, eignet er sich perfekt als Erzfeind und Rivale. Denn genau gegen diesen Typen will ich auf keinen Fall den Kampf um ein Mädchen, ein Trinkspiel und als allerletztes auf dem Fußballplatz verlieren. Die letzten beiden Jahre sind wir uns durch eine unnötige Strafversetzung zwangsläufig aus dem Weg gegangen. Unsere letzten Begegnungen davor, möchte ich ehrlich gesagt lieber vergessen.
Doch jetzt spielen wir wieder in der gleichen Liga und am Sonntag ist endlich Zeit für Revanche. Ich freu mich wie Bolle und habe gleichzeitig die Hosen gestrichen voll. Nichts ist schöner als ein Sieg über den Erzfeind (wenn ich mich recht erinnere hat uns der Nova vor nun sechs Jahren zum Sieg geschossen) aber eben auch nichts schlimmer eine Niederlage (vor allem, wenn sie so brutal sind wie einige der letzten Male).
Genau wegen dieser Emotionen und Leidenschaft freue ich mich, dass es diese doofe Mannschaft aus Mönchengladbach gibt. Denn seien wir doch mal ehrlich. Die gesamte letzte Woche inklusive dem Spiel gegen Paderborn befand sich mein Emotionsniveau als Fußballfan ungefähr auf dem Level eines Yoga-Meisters. Und so etwas wird es bei Spielen gegen die Ponys nie geben.
Selbst, wenn sie null zu null ausgehen.
Möge der Sonntag kommen!
Foto: © Herbert Bucco / upgradecologne.de