Marcel Risse hat nicht nur durch seine Tore maßgeblichen Anteil daran, dass der 1.FC Köln nicht nur auf dem ersten Platz der zweiten Bundesliga steht, sondern auch im DFB-Pokal noch vertreten ist. Gute Leistungen konnten wir von ihm erhoffen, wären wir nicht Fans des 1.FC Kölns vielleicht sogar erwarten. Tore eher nicht, denn als Torjäger hat sich Marcel Risse in seiner bisherigen Karriere nun wirklich nicht hervorgetan.

Doch beginnen wir von vorne. In insgesamt 89 Pflichtspielen für seine früheren Vereine Nürnberg und Mainz gelangen Marcel Risse innerhalb von vier Saisons insgesamt vier Tore. Mit anderen Worten. Eins pro Saison oder auch eins in jedem 22,25ten Spiel. Das hört sich nicht nach einem Knipser an, da hatte vermutlich sogar Sebastian Freis bessere Werte.

In dieser noch jungen Saison hat Marcel Risse für den 1.FC Köln hingegen schon sieben Tore geschossen. Und das in gerade einmal zwölf Spielen. Rechnet man das um, dann brauchte er pro Tor gerade einmal 1,7 Spiele. Hätte er in Karlsruhe nicht seinen Elfmeter mit einem Wettbewerb im Lattenschießen verwechselt, wäre die Torquote sogar noch besser. Solche Leistungssteigerungen gibt es normalerweise nur bei dopenden Radprofis und bei Spielern, die vom 1.FC Köln zu anderen Vereinen wechseln.

Warum also ist es ausgerechnet bei Marcel Risse anders? Gut, er ist Kölner von Geburt an und aus Überzeugung. Das tätowierte Stadtteilwappen von Köln Kalk auf seinem Arm ist dafür nur der offensichtlichste Beweis. Liegt seine unerwartete Torgefährlichkeit vielleicht daran, dass er endlich wieder zuhause ist? Und steht Kölsch vielleicht sogar auf der Dopingliste?
Oder daran, dass Peter Stöger als erster Trainer Risses Torjägerpotential erkannt hat und ihn dementsprechend einsetzt.
Oder daran (nicht ganz ernst gemeint) dass Risse noch nie in so einem guten Team gespielt hat?

Meine Antwort darauf ist einfach. Ich habe keine Ahnung. Nur die Hoffnung, dass es so bleibt. Natürlich können wir nicht erwarten, dass Marcel Risse seine Torquote so beibehält. Aber wenn er sich weiterhin so für den 1.FC Köln zerreißt sollten wir schon zufrieden sein.

Darum sagt die Kölsche Ziege:

Schön, dass Du wieder zuhause bist und mach einfach so weiter.  

Foto: © Ede Bopp / www.ligafoto.de

3 Kommentare

  1. Alex

    Ja, Risse und der FC, das passt.
    Er ist froh endlich „angekommen“ zu sein. Die Spielauslegung liegt ihm vermutlich und wenn man erst einmal einen solchen Lauf hat, dann läuft es eben auch mal besser und vor allem auch einfacher vor dem Tor. In diesem Sinne: Bitte weiter so!

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  2. Wie kann der 1.FC Köln mit Helmes und Ujah ein Sturmproblem haben? | Kölsche Ziege

    […] Patrick Helmes und Tony Ujah als Sturmduo sind in der zweiten Bundesliga ungefähr so, als würden in der ersten Liga Mandzukic und Lewandowski gemeinsam für einen Verein auflaufen. Zumindest in der Theorie und vermutlich auch auf der Playstation. Schließlich muss man dort wie Jörg Schmadtke im Express richtig gesagt hat, eigentlich nur oft genug aufs Tor schießen, dann geht bei Kalibern wie Ujah oder Helmes schon einer rein. Und trotzdem ist unser mit Abstand bester Torschütze überraschenderweise Marcel Risse. […]

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Über den Autor

Philipp Tekampe (philtek): Elf Tage älter als Ronaldo (der echte, nicht Cristiano) und sogar 15 Tage älter als Michael Ballack aber dafür auf den Tag genau 31 Jahre jünger als der Kaiser Franz Beckenbauer. Damit im perfekten Alter, um das Geschehen nicht mehr aktiv zu bestreiten, sondern vom Seitenrand zu kommentieren. Als Blogger, Schriftsteller und PR-Texter gibt er seinen Senf auch zu anderen Themen ab.

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