Der 1.FC Köln hat das Trainingslager in Österreich beendet und startet schon bald in die hoffentlich letzte Zweitligasaison. Damit der Aufstieg wie gewünscht gelingt,  musste der 1.FC Köln vor allem nach dem Abgang von Christian Clemens handeln. Und er hat es getan.

Kein Neuzugang und doch vielleicht die wichtigste Verpflichtung ist uns Tony „Doppelpack“ Ujah, dem wir deshalb bereits einen eigenen Beitrag gewidmet haben. Ujah soll genau wie in der letzten Saison für die Tore sorgen. Mit Marcel Risse und Daniel Halfar sollen ihn zwei weitere offensive Neuzugänge dabei mit Pässen unterstützen.

„Ich freue mich riesig endlich zuhause zu sein, für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung! Et jidd einfach kein wood wat ich hück föhl“, postete der vielleicht wichtigste Transfer nach Vertragsabschluss auf seiner Facebook-Seite und präsentiert auch gleich sein Köln Tattoo auf dem Oberarm.

Poldi ist zurück?

Leider nein. Das richtige kölsche Gefühl bringt der gebürtige Kölner Marcel Risse allerdings schon einmal mit und dazu verfügt der technisch versierte Offensivspieler noch über die Erfahrung von annähernd 100 Pflichtspielen in 1. und 2. Bundesliga. Dazu ist er mit dem Club aus Nürnberg bereits einmal aufgestiegen, weiß also wie es geht.

Nicht ganz so kölsch ist Daniel Halfar. Doch er war bereits in der letzten Saison immerhin schon einmal der beste Mann im RheinEnergieStadion, oder zumindest auf dem Platz.  Dummerweise noch im Trikot von 1860 München.  Andererseits weiß er ja nun wie es geht und kann der Kölner Mannschaft hoffentlich wie gewünscht neue Kreativ-Impulse im Mittelfeld geben. Auch Halfar bringt mit insgesamt rund 170 Einsätzen in der ersten und zweiten Bundesliga eine Menge Erfahrung mit

Als dritten Neuzugang im Mittelfeld verpflichtete der 1.FC Köln Maxi Thiel. Der 20jährige kommt von Wacker Burghausen, wo er trotz seiner jungen Jahre bereits drei Jahre Profi ist. Außerdem bringt Thiel etwas mit, das für einen Kölner Mittelfeldspieler sehr ungewöhnlich ist. Torgefährlichkeit. Mit seiner beeindruckenden linken Klebe traf er in der letzten Saison immerhin zehnmal und damit sechsmal mehr als der ebenfalls verpflichtete Stürmer Maurice Exslager.

Der 22jährige Maurice Exslager wechselte von der bankrotten Zebraherde aus Duisburg, scheint aber ohnehin eher als Backup für Tony Ujah eingeplant zu sein. Nach den ersten Eindrücken aus den Trainingsspielen, scheint er dafür, aber eben auch nicht für mehr ein guter Einkauf zu sein.

Noch offen bleibt die Frage: Was ist mit Slawomir Pezko?

Der hängt ähnlich wie Pedro Geromel in einem Vertragsverhältnis irgendwo zwischen dem 1.FC Köln, dem 1.FC Wernzke und seinen Beratern fest. Er würde gerne in Köln spielen, der 1.FC Köln hätte das auch gerne und Herr Wernzke würde gerne Geld verdienen. Mit anderen Worten ist es wie in der Liebe. Drei sind einer zu viel und es können dabei nicht alle glücklich werden. Wir sind jedenfalls gespannt.

Nicht vergessen wollen wir auch die einzige Neuverpflichtung für die Abwehr. Román Golobart ist mit seinen 1,93 Metern ohnehin nicht zu übersehen und hat schon in den wenigen Testspielen gezeigt hat, dass er in Köln für sehr viel Freude aber auch jede Menge Sorgenfalten sorgen wird. Mal wirkt er hüftsteif und technisch limitiert wie Kevin Pezzoni, dann wieder gewinnt er in beeindruckender Manier einen Zweikampf nach dem anderen wie unsere legendären Fußballgötter Alpay und Rigobert Song in ihren besten Tagen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb wurde er beim schottischen Verein Inverness an den er vorletzte Saison ausgeliehen war  von den Fans zum „Player of the year 2011/12“ gewählt. Und das trotz dreier Eigentore.

Was haltet Ihr von den Neuverpflichtungen und dem aktuellen Kader des 1.FC Köln? Ich bin ehrlich gesagt recht zufrieden. Wir haben zwar auch in diesem Jahr weder Messi noch Iniesta verpflichtet, was zugegebenermaßen etwas enttäuschend ist. 😉

Andererseits scheinen alle Neuverpflichtungen noch lange nicht am Zenit ihres Könnens angelangt sein und außerdem auch von ihrer Persönlichkeit zum 1.FC Köln zu passen. Fast scheint es so, als würde hinter der Transferpolitik ein durchdachtes und langfristiges Konzept stecken. Und daran könnte ich mich gewöhnen.

Foto: © Ede Bopp / www.ligafoto.de