Zitate von und über Christoph Daum

Christoph Daum war der kölsche Messias und wäre um ein Haar (im wahrsten Sinne des Wortes) Bundestrainer geworden. Irgendwie ist er ein wenig wie der 1.FC Köln. Große Momente und ebenso große Tragödien wechseln sich bei ihm ab. Langweilig wird es mit ihm jedenfalls nie. Und weder er noch seine Gegenspieler waren je um einen guten Spruch verlegen. So sagte Daum einst über DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder

Der würde auch politisch gut mit Berti Vogts harmonieren. Die sind beide so schwarz, dass sie im abgedunkelten Raum noch Schatten werfen.
Christoph Daum, während der EURO 2004

Logischerweise machte er sich auf diese Art und Weise nicht nur Freunde.

Vielleicht deshalb urteilte Kaiser Franz von und zu Beckenbauer einmal über ihn:

Der Christoph Daum, der sollte mal eine Erziehungskur machen.
Franz Beckenbauer, 2000

Leider ist mir nicht bekannt, ob dieser Spruch vor oder nach dem Kokainskandal entstand, der verhinderte, dass Christoph Daum Nationaltrainer wurde.

Exkurs: Heute hat man ja oft das Gefühl, Jogi Löw hätte die Nationalspieler nach seinem eigenen Vorbild geformt. Immer höflich, immer gut rasiert und immer elegant gekleidet. Man stelle sich nur vor, Poldi, Lahm, Neuer, Schweini und die anderen wären in dieser Hinsicht von Christoph Daum geformt worden.

Doch zurück zum Thema. Jener Kokainskandal wurde umso schlimmer, weil Christoph Daum freiwillig eine Haarprobe abgab und sich zu folgendem Zitat hinreißen ließ.

Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.
Christoph Daum, 10. Oktober 2000

Bis heute kann ich es mir nicht erklären, was Daum damals dazu verleitete. Vermutlich geht es ihm genauso. Immerhin hat er eingesehen, dass es blöd war.

Vielleicht hatte Rainer Calmund mit seiner Vermutung recht, die er in typischer Calli-Manier formulierte:

Jung, sach datte krank bis, dann verzeih isch dirReiner Calmund, Oktober 2000

Auch andere hatten nach Daums späterem Kokaingeständnis mehr oder weniger kluge Ratschläge parat. Aus der zweiten Kategorie stammt eindeutig das Zitat von Lothar Matthäus.