Eigentlich ist die Bundesligatabelle die einzig wahre, unbestechliche und einzig gültige Maßeinheit. Denn am Ende der Saison zählt nicht, wer am schönsten gespielt oder es am meisten verdient hat. Alles was zählt sind die erreichten Punkte und das dazugehörige Punkteverhältnis.

Betrachten wir also die Tabelle. Der 1. FC Köln liegt auf Platz 4. Das ist jener Platz der in der Tabelle extra markiert ist, weil die dort stehende Mannschaft zur Qualifikation für die Champions League berechtigt. Der 1. FC Köln ist ungeschlagen und außerdem die einzige Mannschaft in der gesamten Bundesliga, die noch kein Gegentor kassiert hat. (klingt unglaublich, ist aber so)

Laut Tabelle ist der 1. FC Köln also endlich da angekommen, wo er gefühlt hingehört. Und Tabellen lügen ja nicht. Das tut auch diese Tabelle nicht, denn der 1. FC Köln steht nach den bisherigen Leistungen verdient da, wo er eben steht. Doch auch wenn Tabellen nicht lügen, sind sie manchmal eben auch nur bedingt aussagekräftig. Vor allem nach dem zweiten Spieltag. Erst recht, wenn man die bisherigen Gegner betrachtet. So schön und verdient der Sieg über den VFB Stuttgart war, resultierte er doch auch daraus, dass der VFB Stuttgart nahtlos an seine schwachen Leistungen der vergangenen Saison anknüpfte. Und der Punkt zuhause gegen Beinaheabsteiger HSV wird auch klar relativiert, wenn man sieht, dass eben jener vom Aussterben bedrohte Dino aus Hamburg an diesem Spieltag zuhause von Paderborn mit drei zu null verprügelt wurde.

Paderborn ist auch vielleicht der beste Beweis, wie viel oder besser gesagt wenig eine Tabelle am zweiten Spieltag wert ist. Denn auch wenn die utopischsten FC-Fans sich vielleicht erträumen, in der Tabelle vor Bayer München, Dortmund und Schalke zu stehen, ist dies mit Sicherheit nie eine Tabelle, in der Bayer Leverkusen auf dem ersten und Paderborn auf dem zweiten Platz steht.

Deswegen sollten wir die Tabelle auch als das sehen, was sie ist. Ein richtig gutes Zwischenzeugnis, das aber eben nach nur knapp sechs Prozent aller Spiele ausgestellt wurde. Vier Punkte haben wir schon im Sack und weitere 36 fehlen noch, um das Saisonziel Nichtabstieg wohl sicher zu erreichen. Keiner von uns wird sich beschweren, wenn dieses Ziel weit vor dem letzten Spieltag erreicht wird. Und der 1. FC Köln kann auch gerne mehr als 40 Punkte holen. Muss er aber nicht.

Selbst wenn unser Verein im Verlauf dieser Saison in der Tabelle noch elf Plätze nach unten rutscht. Selbst wenn die Quote des Effzeh von zwei Punkten pro Spiel auf 1,17 sinkt. Selbst dann würde der 1.FC Köln die Saison auf Platz 15 und oder mit 40 Punkten beenden. Niemand würde sich über mehr beschweren, aber das sollte uns reichen. Daher gilt weiterhin Jörg Schmadtkes nahezu zenbuddhistische Weisheit.

Ruhig bleiben!
Jörg Schmadtke, 2013

Foto: © Eduard Bopp / upgradecologne.de