Kommen wir zurück zu Dir. Einer der häufigsten Suchbegriffe, mit denen Besucher zur kölschen Ziege gelangen ist „Marcel Risse Tattoo“.

(Lacht) Echt? Das höre ich zum ersten Mal.

Ja, offensichtlich interessiert das die Leute. Wie ist das mit Deinen Tätowierungen. Beim Stadtteilwappen und „Et kütt, wie et kütt“ ist die Botschaft ja klar. Wie sieht das mit dem Rest aus?

Ich finde, dass Tattoos allgemein sehr gut aussehen. Aber ich würde mir nie eine Tätowierung machen lassen, die für mich keine Bedeutung hat.Marcel Risse

Marcel Risses Arm mit Tattoos

Was ist dann für Dich das wichtigste Tattoo?

Kann ich gar nicht sagen. Ich habe mir ja den Arm fast vollständig tätowieren lassen und darauf ist alles, was mir wirklich wichtig ist. Alle Namen bzw. Anfangsbuchstaben aus meiner Familie sind integriert. Auch meine Ziele, meine Träume. Da kann ich kein einzelnes rauspicken.

Also eine Zusammenfassung von allem, was Dir am Herzen liegt?

Ja, so kann man das sagen.

Zum Thema, was Dir am Herzen liegt. Du hast auch mal gesagt, dass Du irgendwann gerne mal in Australien spielen würdest. Wie kommt das?

Ich habe meinen Kumpel Thomas Broich da mal besucht und war vom Land total begeistert. Ich habe dabei auch ein bisschen surfen gelernt. Es muss aber nicht unbedingt Australien sein. Wir, also auch meine Lisa, die ich nächstes Jahr heirate, und ich reisen einfach total gerne. Und wir würden gerne mal für ein, zwei, vielleicht auch drei Jahre etwas Neues kennenlernen. Besonders gerne sind wir am Strand und der ist ja in Australien nicht zu verachten.

Australien eignet sich ja wohl auch ganz gut um die Karriere ausklingen zu lassen.

Ich will ja nicht einfach mal zwei Jahre Urlaub machen. Ich bin grundsätzlich jemand, der gerne Neues kennenlernt und wenn ich das mit dem verbinden könnte, was ich am liebsten mache, wäre das ein Traum.

Du bist ja auch schon viel gereist, warst zum Beispiel auf Bali. Was war der tollste Ort, an dem Du jemals Urlaub gemacht hast, und wo willst Du unbedingt noch einmal hin?

Als wir nach Bali geflogen sind, haben wir zwei Tage Zwischenstopp in Singapur gemacht. Da waren wir in dem Marina Sands Hotel, mit dem Infinitypool in 200 Metern Höhe. Das hatte ich vorher nur in Dokus im TV gesehen. Dort tatsächlich mal selbst im Pool zu liegen und auf die Stadt herunter zu schauen, war eines meiner krassesten Reiseerlebnisse. Am Rand ist ja nur noch so ein Meter, wo das Wasser aufgefangen wird und sonst ist da nix mehr.

Höhenangst hast Du also nicht?

(lacht) Nein, zum Glück nicht. Aber das war wirklich beeindruckend. Ansonsten bin ich beim Urlaub Amerikafan. New York finde ich unglaublich beeindruckend, auch Las Vegas.

Nach Las Vegas ging ja auch die Mannschaftstour nach dem Aufstieg. Ist es normal, dass sich da so ein großer Trupp zusammenfindet, der auch in der Freizeit so eine Tour macht?

Ich selbst konnte bei der Tour ja leider nicht dabei sein, weil einer meiner besten Freunde an dem Wochenende geheiratet hat. Aber ganz abgesehen davon war der Zusammenhalt in der Truppe letzte Saison wirklich phänomenal. Wir haben einfach eine gute Mischung, zwischen Jung und Alt und ganz unterschiedlichen Typen. Es gab nie ernsthafte Probleme. Das ist unglaublich angenehm und war bei meinen bisherigen Stationen nicht immer so.

In Köln ja leider auch nicht. Hoffentlich könnt Ihr diese Stimmung so auch in der nächsten Saison aufrechterhalten. Was habt Ihr Euch dafür vorgenommen?

Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, also Platz 15 oder gerne etwas höher. Wir haben eine junge hungrige Truppe, das hat man auch schon letzte Saison gemerkt. In der zweiten Liga mussten wir immer das Spiel machen. In der Bundesliga wird das ganz anders sein. Aber die Spiele gegen Hamburg und Mainz haben in der letzten Saison gezeigt, dass uns das vielleicht sogar entgegenkommt. Und wir haben uns ja auch ja auch noch auf einigen Positionen verstärkt. Ich bin da guter Dinge.

Wir auch. Wir wünschen Dir und dem Team dabei viel Erfolg.

Danke, das wünschen wir uns alle.

Danke auch noch einmal für das Interview.

Habe ich gern gemacht.

Fotos: Eduard Bopp /upgradecologne.de