Der Ex-FC-Spieler Jens Keller sagte in diesem Zusammenhang:
Ein Spieler hat sich nicht in dieser Form in der Öffentlichkeit gegen den Verein zu äußern. Wenn er ein Problem damit hat, dass man ihm Dinge versprochen hat, die nicht eingetreten sind, dann muss er für sich Konsequenzen ziehen und den Verein verlassen (…) Unterm Strich greift Poldi dazu auch noch die Mannschaft an. Er sagt ja quasi: Die Mannschaft ist so schwach, da kann ich nichts mit erreichen.Jens Keller
Der 1. FC Köln ist nicht Bayern München und auch nicht Arsenal London. Lukas Podolski weiß seit seinem ersten Tag beim FC, dass die finanziellen Möglichkeiten nicht gegeben sind, um mit derartigen Clubs zu konkurrieren. Er ist kein Südamerikaner, der unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an den Rhein gelockt wurde und der dann enttäuscht Betrug in die weite Welt hinausruft. Also war Lukas Podolski entweder naiv zu glauben, der FC habe die Mittel um sich innerhalb von zwei bis drei Jahren unter den Top 6 oder 8 zu „etablieren“ oder er verfolgte andere Absichten zum Zeitpunkt des Interviews, nämlich die eines wechselwilligen Spielers, der rumstänkert, um den Bruch zu provozieren. Ganz getreu dem Motto „ich wollte ja bleiben, aber alle um mich herum sind schlecht“. Von einem Spieler der vorgibt einen Club zu lieben kann durchaus erwartet werden, dass er mit anpackt, diesen Club Schritt für Schritt besser zu machen und nicht, dass er in seinem Selbstverständnis „die anderen mal machen lässt“, weil er seinen Teil allein mit seiner Anwesenheit ja schon beigetragen hat. Es ist bedauerlich dies sagen zu müssen, aber ein Spieler wie Lukas Podolski wird dem 1. FC Köln bei seinem Versuch eines Neuaufbaus mehr schaden denn helfen, solange dieser seinen Egoismus nicht vollkommen zum Wohle des Vereins zurückstellt.
Der 1. FC Köln muss sich primär als Ausbilderverein verstehen. Die finanziellen Möglichkeiten für europäische Ambitionen sind zurzeit einfach nicht gegeben. Jörg Schmadtke hat dies sinngemäß mehrfach in Interviews zu verstehen gegeben.
Ein Spieler wie Lukas Podolski würde talentierten Spielern diejenige Aufmerksamkeit rauben, die für ein Wachstum wichtig ist. Denn wenn bei einem FC-Sieg es primär an Podolski lag und bei einer Niederlage „waren alle anderen Schuld“, ist es schwer vorstellbar, dass dies psychologisch förderlich für die Entwicklung eines jungen Spielers ist und eine derartige Stimmung im Umfeld wird auch sicher nicht allzu viele entwicklungsfähige Perspektivspieler motivieren hierher zu ziehen. Und ganz zu schweigen vom Gehaltsrahmen. Ein Lukas Podolski würde für ein derartiges Ungleichgewicht in Sachen Gehälter sorgen, welches ein Ausbilderverein sich einfach nicht erlauben darf. Aber wenn Podolski natürlich bereit wäre sich gehaltlich anzupassen, seinen Egoismus zum Wohle des Vereins – wie bereits erwähnt – zurückzustellen und endlich Verantwortung übernimmt, indem er bei der Ausbildung junger Talente als erfahrener Spieler aktiv mit anpackt…nur allzu gerne würde ich mich eines Besseren belehrt sehen wollen, denn das hieße, dass unser Effzeh von Podolski profitieren könnte und nicht, dass Podolski sich immer nur dann an „seinen Effzeh“ erinnert, wenn es bei ihm anderswo nicht läuft…
Zur Klarstellung: Hier soll es nicht darum gehen Lukas Podolski runterzumachen, sondern nur um die Frage nach dem Sinn und Unsinn einer Podolski-Rückkehr zum FC. Lassen wir die ersten Profijahre beim FC außen vor, so haben die nachfolgenden Jahre eines gemeinsam: Lukas Podolski kam beim FC Bayern nicht zurecht…Lukas Podolski kam nach seiner Rückkehr beim 1. FC Köln nicht zurecht…Lukas Podolski kommt bei Arsenal London nicht zurecht…es fällt mir schwer zu glauben, dass es immer nur an den Vereinen und seinen Verantwortlichen lag…und daher ganz gleich, ob Podolski heute, morgen oder in 5 Jahren als Spieler zurückkehren möchte: Podolski? Nein, danke!
Ach ja, am 30.03.2012 war auf www.t-online.de zu lesen:
„Vor vier Monaten hatte Podolski Schumacher die Eignung für einen Posten an der Klubspitze abgesprochen.“
Ob Podolski Schumacher inzwischen für fähiger hält?
In diesem Sinne
Come on FC!
P.S: Wer das Interview und etwas aus der damaligen Berichterstattung lesen möchte der kann dies u.a. hier tun:
Jens Keller über Poldi im Express
Poldi über Toni Schumacher bei T-Online
Foto: © Eduard Bopp / upgradecologne.de