Immer wenn es ernst wird versagt der 1.FC Köln. Das ist für viele Kölner doch so sicher, wie das Amen in der Kirche. Zumindest wenn man den teilweise grenzdebile Kommentaren auf Facebook etc. einiger sogenannter Fans  nach der Niederlage in Lautern glauben darf. Oft die gleichen Idioten, die vorher aufgrund unserer angeblich so überlegenen Mannschaft einen beeindruckenden Sieg gefordert hatten, beschimpften die gleiche Mannschaft danach als Gurkentruppe. Um mal das Harmloseste zu nennen. Das ist natürlich dummes Gelaber.

Fakt ist aber auch. Der 1.FC Köln hat in Kaiserslautern versagt, und zwar gründlich. Allerdings weder weil unsere Jungs eine Übermannschaft, noch weil sie eine Gurkentruppe sind. Versagt haben sie, weil sie nicht das gezeigt haben, was sie können.

Was sie können haben sie im Verlauf der bisherigen Saison gezeigt. Sie haben gezeigt, dass der 1.FC Köln noch nicht reif war für den direkten Aufstieg. Gleichzeitig haben sie aber auch bewiesen, dass der EFFZEH völlig zu Recht eine realistische Chance hat, den Relegationsplatz zu erreichen. Und alleine das ist aufgrund des vorgenommenen Umbruchs bereits als Erfolg zu werten.

Die Niederlage im direkten Duell um den dritten Platz war natürlich ein Rückschlag, doch nach 15 ungeschlagenen Spielen war damit irgendwann zu rechnen. Natürlich besser in einem anderen Spiel, aber was geschehen ist, ist nun mal geschehen. Gut war, dass weder die Mannschaft noch Stani versucht haben, etwas zu beschönigen. Überragend der Support der gigantischen Kölner Auswärtsfandelegation, den sogar Franco Foda völlig zu Recht lobend erwähnte.

Vielleicht ist es auch diese Unterstützung, die unsere Mannschaft dazu bringt, sich selbst und viel zu oft auch uns bis zur buchstäblich letzten Sekunde zu quälen. Denn machen wir uns nichts vor. Bis zum erlösenden Treffer von Pritsche war das Spiel gegen Aalen eine Qual. Den Grad der Erlösung kann man übrigens gut an an der Reaktion von Moderator Guido Ostrowski bei Radio Köln ablesen. Aber am Ende zählen diese drei Punkte genauso, als wären sie triumphierend errungen worden.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass uns auch die nächsten Spiele noch einige Nerven kosten werden. Denn unsere Jungs sind, wie schon erwähnt, leider noch nicht soweit, dass sie jedes Spiel dominieren können. Aber mit vollem Einsatz und unserer Unterstützung ist Platz 3 immer noch möglich. Die roten Teufel haben schließlich erneut Nerven gezeigt und Punkte eingebüßt. An dieser Stelle auch noch einmal Glückwunsch und Dank an Aue für die überragende kämpferische Leistung. Mit neun Mann muss man Kaiserslautern erst einmal ein unentschieden abringen.

Eine Prognose, wie es letztlich ausgeht, kann und will ich nicht treffen. Ich weiß nur eins. Die Quälegation ist bereits im vollen Gange. Und ich freu mich, dass ich statt einem langweiligen Saisonende noch einige Nerven und einiges an Lebenserwartung für den tollsten Club der Welt opfern darf. Ein wenig Qual gehört einfach dazu. Oder, wie ich mal auf meinem anderen Blog schrieb.

Warum Kölner keine Domina brauchen.

Foto: © Fan-Projekt 1.FC Köln

3 Kommentare

  1. Alex

    Mitten drin statt nur dabei. Nach dem Start sollte jeder froh sein, dass Köln überhaupt noch im Rennen um die Relegation ist. Und was „unsere“ Jungs geleistet haben mit 15 nicht verlornenen Spielen am Stück, sollte man sich mal vor Augen halten. Klar, war das Spiel in Kaiserslautern ein Dämpfer, aber der musste eh früher oder später einmal kommen. Und Hand auf’s Herz, als Kölner Anhänger wäre man es in der Vergangenheit eher früher als später gewohnt gewesen. Man kann stolz sein auf die Mannschaft. Die Mannschaft ist stolz auf seine Fans. Und so geht es nun in die letzten Spiele und hoffen wir, dass unser FC den Sprung auf Platz 3 am Ende schafft. Come on EFFZEH!

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  2. Koelsche Ziege [philtek]

    Recht hast Du. Auch ich hatte aus leidvoller Erfahrung schon weitaus früher mit einem Aussetzer gerechnet. Gegen Lautern dann seltsamerweise nicht. Aber das hatten wir ja. Daher ab jetzt kein Optimismus mehr 🙁
    Gruß
    Die kölsche Ziege

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Über den Autor

Philipp Tekampe (philtek): Elf Tage älter als Ronaldo (der echte, nicht Cristiano) und sogar 15 Tage älter als Michael Ballack aber dafür auf den Tag genau 31 Jahre jünger als der Kaiser Franz Beckenbauer. Damit im perfekten Alter, um das Geschehen nicht mehr aktiv zu bestreiten, sondern vom Seitenrand zu kommentieren. Als Blogger, Schriftsteller und PR-Texter gibt er seinen Senf auch zu anderen Themen ab.

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